Und die Bremsbänder waren nicht verschlissen. Sie hat immer die
Gänge so lange reingezogen, qausi wie butterweiches Schalten, nur der
Gang geht irgendwie nicht rein, bzw. musst man dann gas geben, bis sich
überhaupt was tat, schwer zu beschreiben das ganze. Also mal wieder die
Netzgemeinde befragt und versucht den Fehler einzugrenzen und zu
finden.
Letzlich blieben übrig: defekter Bremslichtchalter und / oder defekte Differenzdruckdose direkt an der Automatik.
Also
erstmal Bremslichtschalter ausbauen, kommt man leichter ran. Dieser
sitzt direkt am Bremspedal und schaltet das Bremlicht an. Aber nicht
nur. Gleichzeitig liefert er auch ein Signal an die Automatik und an
andere Steuergeräte. Wenn der also nen Schlag weg hat, dann kann das
teilweise zu Unstimmigkeiten oder seltsamen Verhalten in anderen
Systemen führen. Ausbau ist einfach, deshalb keine Bilder (gut ich gebs
zu, hab keine gemacht ;-). Ausgebaut und zerlegt sieht das Ding so aus:
Auf dem Bild kann man es erahnen. Auf den Kontaktstellen hatte sich
diese schwarze Schicht gebildet, wie sie öfters auch bei den
Unterbrecherkontakten vorkommt. Diese lässt den Strom schlecht fliessen
und sorgt für manche Überraschung. Das sshwarze Zeug also mit ganz
feinem Schleifpapier entfernt und zumindest eine mögliche Ursache des
Problems beseitigt. Schalter wieder rein und Probefahrt.
Das wars aber leider nicht, wie die Probefahrt bestätigte.
Also ist mal wieder die kompliziertere Ursache, Mist. Also Autochen auf die Hebebühne und erstmal die Differenzdruckdose suchen. In dieser ist eine Membran und wenn die verschlissen ist, dann gibt es wohl diese Effekte in der Automatik. Dose sitzt direkt am Getriebe, in Fahrtrichtung links vorne und es geht ein Schlauch von ihr weg. Aber ein Bild sagt mehr als tausend Worte:
Man kommt besch... dran und hat auch noch wenig Platz aussenrum. Egal, Halteblech mit den Inbussen abschrauben und nach oben wegziehen. Die Dose rausnackeln - geht sehr schwer und man hat wenig Platz, hatte ich glaub ich schon erwähnt und dann ins Loch geguckt:
Die neue Dose sieht auch anders aus. Der schwarze Stift mit der Spitze steckte im Getriebe, sollte da auch so wieder hin.
Zum
Einstellen braucht man diesen kleinen T-förmigen Schlüssel. Die weiße
Kappe sichert nur die Einstellung gegen unabsichtliches Verdrehen und
passt auch nur in einer Richtung drauf.
Man stellt hier den
Differenzdruck ein, wann und wie das Getriebe schalten soll. In eine
Richtung (ich weiß leider nicht mehr in welche, lässt sich aber
googlen) werden die Schaltstöße ruckig und hart, in die andere weicher
und dauern länger, verschleißen dann aber die Bremsbänder stärker.
Einstellen
tut man das nun, indem man sich die Anzahl der viertel, halben,
dreiviertel und ganzen Umdrehungen mit dem T-Schlüssel merkt
(evtl. notieren), um notfalls die Ausgangstellung wieder
herstellen zu können. Und immer nur mit Viertel-Umdrehungen arbeiten
bis die Automatik wieder gut schaltet, nicht zuviel machen.
Ist halt
ne doofe Arbeit: Einstellen - Probefahrt in verschiedenen Lastzuständen
- einstellen - Probefahrt - einstellen - Probefahrt ...
irgendwann passt es dann und die Automatik schaltet wieder wie früher.
Wer sich das nicht zutraut, kann auch die Werkstatt die Einstellung
machen lassen.
Und fertig, nur die Sicherungskappe fehlt noch:
Bei mir schaltete die Automatik auf jeden Fall danach wieder butterweich und sauber ohne Verzögerung, wie man es von Benzens halt gewohnt ist, war also tatsächlich diese Dose.
Nach dieser Erfahrung noch zur Erbauung ein schönes Foto von meinem Benz in einer für ihn ungewöhnlichen Umgebung, sieht aber irgendwie cool aus: