Wenn man so ein Auto neu kriegt und nicht genau weiß, was der
Vorbesitzer gemacht hat (nun hier wusste ich es, dass das Auto recht
gut
gewartet war), dann empfiehlt es sich, ALLE Flüssigkeiten zu tauschen.
Hab ich dann trotzdem gemacht:
- Motor-Öl
- Getriebe-Öl
- Servolenkung
- Kühlflüssigkeit
- Heckdifferential-Öl
- Bremsflüssigkeit (in eigener Anwesenheit machen lassen)
So lernt man gleich das Auto gleich kennen und weiß, dass alles
vernünftig
gemacht wurde ;-)
Motorölwechsel
Dazu brauch ich hier nicht mehr viel schreiben, wurde auf diesen Seiten schon beschrieben und ist irgendwie bei allen Autos gleich und brachte auch keine Überraschungen.
Getrieböl
Das ist schon etwas spannender, da es ein Ablassschraube mit Magnet gibt und der somit etwas zum Zustand des Getriebes aussagen kann.
ABER ZUERST IMMER ERST die Einfüllöffnung aufmachen, IMMER!!!! Denn wenn die nicht aufgeht und man hat das Öl schon abgelassen ist doof. Dazu hab ich nen langen Inbus entsprechend gekürzt...
...so dass der abgeflexte Teil noch oben aus der
Einfüllschraube rausguckt, da
der Platz an dieser Stelle sehr beengt ist. Jetzt kann man die Schraube
bequem mit einem Ringschlüssel rausdrehen, siehe rote 1.
Bei der roten 2 ist die Ablassschraube, die macht man DANACH auf:
Hat man das abgelaufene Öl dann ordnungsgemäß aufgefangen, kann man das ja mal angucken und dran riechen ob irgendwas auffällig ist (viel Abrieb, riecht verbrannt o.ä.). War zum Glück nix, ausser ein bißchen schwarz, aber dürfte wahrscheinlich noch das Original-Öl gewesen sein. Der Magnetstopfen ist viel interessanter, da sich hier der Abrieb festsetzt. Sollten hier größere Späne zu finden sein, dann gibt das schon eher Anlass zur Sorge. Aber auch hier lautet der Befund: keine Auffälligkeiten, das bißchen Metallstaub ist normaler Abrieb:
Und sauber wieder reindrehen:
Sollte dieser Stopfen nicht verbaut sein, AUF JEDEN FALL beim Freundlichen erwerben, kostet nicht viel, hilft aber viel, mögliche Schäden schon frühzeitig zu erkennen (vorausgesetzt man wechselt das Öl regelmäßig). Bei mir ist der Turnus ab jetzt alle 1 bis 2 Jahre. Nun Öl bis zur Kante Einfüllöffnung auffüllen und dann mit dauerelastischer Dichtung aus der Tube verschrauben:
Servolenkung
Hier den Ausgleichsbehälter aufschrauben, mit einer großen
Spritze das Öl raussaugen, neues einfüllen, Motor an, Servolenkung ein
paar mal durchlenken, dann wieder Öl absaugen, neues rein, wieder
durchbewegen, und nochmal. Jetzt müsste genug neues Öl drin sein. Die
Ablassöffnung liegt so blöd, da ist das der einfachere Weg.
Hab leider kein Bild.
Kühlflüssigkeit
Wie beim W124 schon beschrieben, die Sache mit der roten Schraube und dem Schlauch, kein Hexenwerk.
Heckdifferential oder Hinterachsmittelstück
Wie schon mehrfach auf diesen Seiten beschrieben auch kein Problem. Erst Einfüllschraube, dann Ablassschraube. Öl ist wieder das bekannte vollsynthetische Castrol SAE-XJ 75W140 GL5, hat halt die besten Bewertungen und dürfte hier ebenfalls gute Dienste leisten. Leider ist es bei der C-Klasse irgendwie beengter da unter, weswegen man die Entlüftung zum reinigen und durchpusten nicht so gut abbekommt wie bei den W124ern. Also hab ich mir wieder ein Spezialwerkzeug gebastelt und dazu einen Maulschlüssel einfach in der Mitte durchgeflext, dann geht das auch. Was nicht passt, wird ...
Das, was da rauskam konnte man wie immer nicht mehr wirklich als Öl bezeichnen, eher eine gelartige, aufgeschäumte, schwarze Pampe:
Wurde Zeit, dass das gemacht wurde, von wegen Lifetime-Füllung. Jetzt ist es wieder goldgelb und der Wagen hat glatt 2 PS mehr ;-)
Bremsflüssigkeit
Da Selbige ja ein wenig giftig sein soll, hab ich das lieber machen lassen, auch schon wegen Garantie und so. Aber natürlich in meinem Beisein. Ebenfalls keine Überraschungen, ausser dass es auch hier höchste Eisenbahn wurde.
Das wars, alle wichtigen Flüssigkeiten gewechselt, das ganze jetzt alle 1-2 Jahre, dann hält das Arbeitstier hoffentlich noch ne Weile.