Sternfreun.de
Einleitende
Bemerkungen
Vorbereitungen
/
Schaltplan mit Erklärungen
Einbau
Einstellung
Erfahrungen im laufenden Betrieb
So, langer Rede kurzer Sinn, jetzt geht es los:
Das wichtigste zuerst: In Deutschland muss alles
gewissen Regeln, Gesetzen und Normen entsprechen, entgegen anderen
Aussagen sind wir da wohl noch keine Bananenrepublik. Wie auch immer
man
persönlich zum TÜV steht, letztendlich nehmen die die Gasanlage ab und
erstellen das Gutachten für den Eintrag in die Papiere. An den Herren
führt also kein
Weg vorbei.
Deswegen sollte der ERSTE GANG beim SELBSTEINBAU,
noch bevor
irgendwas gemacht wurde zum TÜV / DEKRA oder ähnlichem führen. Dort
dann den Spezialisten verlangen, der für Gasanlagen zuständig ist. Mit
diesem dann FREUNDLICH !!!!!! verhandeln, wie der Einbau vonstatten zu
gehen hat, was man beachten sollte, damit er die Anlage abnimmt (und
sich dann auch daran halten), kurz alles erfragen, damit es später
keine Überraschungen gibt. Falls man sich nicht einig wird, es gibt ja
zum Glück in Deutschland konkurrierende Prüforganisationen, dann
einfach zur nächsten Station gehen, bis man jemand findet, mit dem man
"handelseinig" wird. Dann am besten mitschreiben was so von Seiten des TÜV gewünscht
wird und Tag und Namen des
Herren auf dem "Gesprächsprotokoll" nicht vergessen. Und am besten mit
ihm vereinbaren, dass er dann
die Anlage auch abnimmt.
Und am allerbesten ist, man kann jemand
vorweisen, der
den Einbau (wenn man es selber macht) überwacht, und der bei dem Herren
vom TÜV schon bekannt ist (Firma, Kumpel etc.), notfalls bei ihm
nachfragen ob er so jemanden kennt. Das macht das Leben noch
ein bißchen leichter.
Nachdem das geklärt und die Anlage bestellt ist und die Post geliefert hat, steht meist ein Paket vor einem mit zunächst einmal verwirrendem und unübersichtlichem Inhalt.
Das wichtigste hier ist, wenn man keine Erfahrung hat - so wie
ich - den Inhalt erstmal sortieren und BESCHRIFTEN (aus Tape ein
Fähnchen dran und drauf schreiben was es ist). Spart einem später dann
einen Haufen Sucherei. Und auf diese Weise lernt man schon mal alles
kennen und das Chaos lichtet sich. Bei den elektrischen Kabeln ist das
besonders hilfreich, dann muss man nämlich nicht dauernd in den
Schaltplan gucken (äh, was war jetzt gleich grün-violet nochmal, äh wo
hängt das dran).
Und bei allem akribisch und super sauber arbeiten, spart später wieder
Ärger und Zeit. Lieber zweimal gucken oder besonders genau arbeiten,
kostet in dem Moment zwar mehr Zeit, aber im Endeffekt lohnt es sich
dann.
Ich hab mal den Original-Schaltplan von MEINER Anlage hier reinkopiert und danach eine von mir gepimpte Version (sollten Copyrights bestehen, dann bitte erst mit MIR Kontakt aufnehmen BEVOR man zum Anwalt geht, dann lässt sich alles einfacher und kostengüstiger regeln!)
Und hier meine gepimpte (= bebilderte) und hoffentlich einfacher verständliche Version:
Nun aber zur Zuordnung der Einzelteile und einem ersten Überblick / Hinweise:
Tankstutzen (hier kommt an der Tanke das Gas dann irgendwann rein), hilfreich ist immer, VOR dem Einbau die Zulassungs-Nummern der einzelnen Teile zu fotografieren (67 R-....), dann hat man später für den TÜV einen Nachweis, was verbaut wurde, wenn die Nummern nach dem Einbau vielleicht nicht mehr sichtbar sind.
Tank, selbsterklärend ;-), ich hab hier den Größtmöglichen
genommen (beim W124, Mopf 2, also bei mir): 650er Durchmesser (die
Ersatzradmulde hat 660 mm Durchmesser), 300 mm hoch (war leider nicht
auf Lager, deswegen hab ich jetzt 270 mm, nimmt gerade mal 3 cm Höhe
auf der
rechten Seite vom Kofferraum, kommt dann noch ein Brett drüber), Inhalt
72 L, das reicht für ein paar Kilometer. Kombiniert mit dem Original 90
L Benzintank könnte ich glatt bis Moskau durchfahren ;-).
Hier ist auch schon das Multiventil probehalber eingesetzt. Beim
endgültigen Einbau die Schrauben überkreuz
(wie beim Reifenwechsel) anziehen, dazu das schwarze Teil (=
Magnetventil) mit den 2 elektrischen Anschlüssen abnehmen, sonst kommt
man nicht an die eine
Schraube darunter. Einbau gemäß beiligender Einbauanleitung:
Tankanzeige (Gas Reserve Sensor), die direkt am Tank verbaut wird. Kabelbelegung: Schwarz - Masse, Rot - Batterie (Strom), Weiss - Datenleitung, weisser Stecker kommt an die Anzeige.
Der Verdampfer: Eines der wichtigsten Bauteile. Hier kann man
schön die Vorarbeiten sehen: Ich hab schon mal alles drangebaut, was
dran gehört. Zusätzlich habe ich erstmal alle Zugänge mit Isolierband
zugeklebt, damit beim Zusammenbau und Einbau kein Dreck
reinkommt.
1 - Temperatursensor Verdampfer (Tempsensor vaporizer): der
liegt lose bei und wird zwischen Wasserein- und Ausgang
geschraubt. Dazu muss man vorher die Kreuzschlitzschraube rausdrehen,
die da noch steckt und das silberne Blech hält!
2 - hier kommt die Madenschraube rein, mit der später der Verdampfer im
Auto festgeschraubt wird, ich habe sie zusätzlich noch mit
Schraubenlack gesichert.
3 - das ist eines der beiden Magnetventile. Es wird mittels einer beiliegenden
Doppelgewindeschraube direkt von unten in den Verdampfer geschraubt.
Dabei auf die Flußrichtung (IN / OUT) des Gases achten. Integriert ist
gleichzeitig der Filter für das flüssige Gas (dicker Messingkopf mit Schraubverschluß) und die elektrische
Schalteinheit (schwarzer Teil, abnehmbar und drehbar nach Lösen der
kleinen Mutter).
Das ist das massive Halteblech, das beim Verdampfer dabei ist, ich habe es schonmal so gebogen, dass es ins Auto passt (sieht man später).
Jetzt kommen die ganzen Schläuche, diese ebenfalls zuordnen und beschriften. Geht anhand der Länge und der verschiedenen Durchmesser eigentlich recht einfach:
Gasleitung Tank - Verdampfer
Gasleitung Tankstutzen - Tank
Gasleitung Rail - Einspritzdüsen
Wasserleitung Kühlkreislauf Verdampfer
Anschlussstücke für Wasser- und Gasleitungen
Gasfilter, kommt zwischen Verdampfer und Gasdrucksensor, auf Durchflußrichtung achten (Pfeil)
Tütchen mit Buzzer (verbaue ich nicht), Schrumpfschläuchen und einer Weiche für den Schlauch Ansaugbrücke - Gasdrucksensor - Verdampfer (schon mit gelben Fähnchen beschriftet), und ein Schraubnippel, falls die Ansaugbrücke keinen Blindstopfen im Unterdruckbereich hat (mein Benz hatte natürlich so einen Blindstopfen, wie sollte es bei dieser Marke auch anders sein ;-)
Steuergerät mit grauem und schwarzem Stecker, an die dann die Kabelbäume kommen. Hier ebenfalls die Nummern auf den Steckern abfotografieren.
Zunächst der Kabelbaum GRAUER Stecker mit folgenden Einzelkomponenten:
Diagnosestecker, am besten mit Verlängerungskabel in den Innenraum verlegen, dann kann man jederzeit bequem einen Laptop anschließen.
Diagnosegerät, Verbindung zwischen Gasanlage und Laptop, Software ist dabei und ließ sich zumindest schonmal problemlos installieren.
Umschalter Benzin - Gas, Kabelbelegung Farbe zu Farbe, blau ist der Buzzer, den werd ich aber weglassen, mir reicht die optische Anzeige.
Weiss - Tankanzeige vom Tank (Gas reserve sensor), die beiden blauen - Multiventil am Tank und Gasventil am Verdampfer, Rosa oder Rosa-grün und Schwarz oder Schwarz-Grün - Temperatursensor Verdampfer (Temperature vaporizer sensor)
Schwarz-grün - Masse, Stecker geht an Kombisensor (integrated Sensor), Rosa-Blau - Gastemperatur
Hier nochmal im Detail der Kombisensor: der misst Gasdruck und Gastemperatur und wird gasseitig zwischen Verdampfer und Rail eingebaut. Und er hat einen Anschluß, der über die Weiche zum Saugrohr geht um von dort den Unterdruck als Messgröße zu kriegen.
Stromanschluß der ganzen Anlage: Rot - Batterie Plus, in den schwarzen Kasten kommt die Sicherung (natürlich erst NACH Abschluß ALLER Maßnahmen, kurz vor Erstinbetriebnahme), Weiß-Schwarz - Batterie Minus, Lila (Violet) - Lambda-Sonde als Meßgröße, braun-weiß - Zündspule-Minus-Pin (ignition coil minus pin) oder ähnliche Meßgröße (zu finden beim Benz an diesem unscheinbaren, aber sehr leicht erreichbaren Stecker, siehe roter Kreis folgendes Bild):
Und weiter gehts mit dem Kabelbaum SCHWARZER Stecker:
Rot oder Rot-Grün: Kabel für Zündspannung
Die Stecker gehen an die Einspitzventile vom Rail, versehen mit Nummern und eindeutigen Kabelfarben, Nummer ist gleich Zylinder
Die Unterbrecherkabel für die einzelnen Einspritzdüsen: werden entsprechend der Farben den jeweiligen Rail-Steckern zugeordnet und sicherheitshalber natürlich beschriftet.
Leider etwas unscharf: Adapter für die Einspritzdüsen - Durchmesser der Gasnippel 2,9 mm, - beim Einstellen später wichtig. Restlichen Maße weiß ich nicht mehr. Verwendbar bei Bosch-Einspritzsystemen, ich kann nicht sagen, wo noch, nur soviel, bei mir haben sie gepasst. Damit erspart man sich das Anbohren der Ansaugbrücke. Und besser als am sowieso vorgesehenen Einspritzpunkt kann man auch das Gas nicht einspritzen. Wenn man diese Dinger nutzt braucht man allerdings längere Schrauben für die Original Einspritzdüsenbrücke, da die dann ca. 1 - 1,5 cm höher rutscht (genaueres beim Einbau)
Rail: Vier Zylinder = vier Gasventile auf einem sogenannten Rail, links kommt das Gas vom Verdampfer rein, unten geht es mit einer maximal 20 cm langen Leitung zu den Adaptern an der Einspritzdüse. Auch hier wieder, Aufkleber abfotografieren.
Einbaumaterialien: Schellen, Leitungshalter etc, was man halt so braucht an Kleinkram für den Einbau.
Und ganz wichtig: Beim Tank ist eine unscheinbare Urkunde dabei mit Druckprüfung etc. Die auf keinen Fall wegschmeissen oder verbummeln. Und die Abgasbestätigung vom TÜV / DEKRA oder ähnlichem MUSS der Lieferant der Gasanlage mitliefern, sonst braucht man gar nicht mit dem Einbau anfangen!!! Kostet auch nicht viel das Papierchen, nur die lächerliche Kleinigkeit von 197,- Euro!!! OHNE diese beiden Dokumente KEINE Zulassung !!!!
Die Gasleitung werden mit den Messinganschlußstücken wie folgt verbunden:
Mutter über Gasleitung stülpen, konisches Messingstück über die Gasleitung stülpen (dickes Ende Richtung Anschlußstück, dünnes Ende Richtung Leitung), Gasleitung auf Anschlußstück pressen und nun verschrauben. Darauf achten, dass man nicht zu fest dreht, sonst kann es sein, dass man mit dem konischen Messingstück den Schlauch abschneidet und das wollen wir ja nicht.
So, nachdem wir nun alles gesichtet, sortiert, zugeordnet und vorbereitet haben, geht es weiter mit dem Einbau...